Lagergeschichte

Es war einmal …

Es lebten …

Im Jahre …

… so beginnen viele Geschichten und Erzählungen.

Auch unser Indianerlager hat seine eigene Geschichte, die wir uns immer wieder am Lagerfeuer erzählen und weitergeben. Dort sind wir fernab des alltäglichen Lebens mit all seinen angenehmen Seiten, wie warmes Wasser, beheizte Wohnung, Fernsehen, Handy, etc.. Wir führen für eine bestimmte Zeit ein karges Leben mit kalten Wasser, Nässe, Trockenheit, Feuer etc. Wir leben in der Natur mit der Natur, egal ob Spinnen, Nacktschnecken, Ameisen, Stechmücken, Regen oder Sonnenschein.Was am Anfang für viele sehr schwierig erscheint, ist am Schluss eine Erfahrung im Leben fürs Leben. Für die Meisten war es positiv, für manchen nicht so erfüllend.

Aus einer spontanen Idee heraus im Rahmen unseres Ferienprogramms 2000 in Kleinsendelbach entstand das Indianerlager. 2001 starteten wir mit ca. 60 Kindern für 4 Tage lang. Wir, Organisatoren und Helfer, waren sehr erstaunt wie positiv diese geplante Ferienaktion den Anklang fand. Nicht nur bei den Kindern kam es gut an, sondern auch bei den Eltern, die uns allesamt ermunterten dieses Lager fortzuführen.

2002 starteten wir mit sieben Tagen Indianerlager und die Zahl der Kinder wurde immer größer, so dass wir uns im Jahr 2003 überlegen mussten, wie wir der Situation noch gerecht werden können. Da wir im großen Indianerlager alle ehrenamtlich arbeiten, stand die Frage im Raum, wie können wir das Projekt umsetzen um den Andrang der Kinder für beide Seiten gerecht zu werden. Denn mittlerweile war die Zahl der Kinder auf 110 bei ca. 30 Betreuern und Helfern angestiegen und die Nachfrage war damit noch lange nicht zu ende.

2004 starteten wir mit sieben Tagen Indianerlager und anschließend mit vier Workshoptagen. Insgesamt hatten wir in diesem Sommer 250 Kinder. Auch war 2004 zum ersten Mal eine Schulklasse aus Forchheim da. Dies wäre ohne unsere Freiwilligkeit für einen guten Zweck zu arbeiten nicht möglich gewesen.

An dieser Stelle darf großes Lob und Respekt für alle jugendlichen Betreuer, Helfer und Eltern nicht fehlen. Sie legen die Grundlagen dafür, dass das Indianerlager jedes Jahr ein voller Erfolg für die Kinder und uns wird. Ohne eure Hilfe wäre so etwas nicht machbar. Vor allem euer Einfühlungsvermögen in allen Situationen ist bewundernswert.

Macht weiter so!

2005 mussten wir wie wirkliche Indianer unser Gebiet in Kleinsendelbach verlassen. Es war kein Platz mehr für uns da. Nach langer Suche fanden wir in der Stadt Gräfenberg einen neuen Lagerplatz. Wir wurden dort sehr freundlich aufgenommen und hofften die nächsten Jahre dort unsere Tipis aufschlagen zu können. Trotz dieses großen Umzuges fand das Lager etwas verkleinert wie gewohnt statt: Sieben Tage und vier Workshoptage mit 200 Kindern. In diesem Jahr waren schon einige andere Gruppen und Schulklassen da.

Doch schon 2006 mussten wir wieder umziehen, doch innerhalb von Gräfenberg. Wieder einmal waren wir im Weg. Im Gewerbegebiet Gräfenberger Hüll wurde uns ein aufgeschütteter Steinbruch von der Stadt angeboten. Den haben wir jetzt die letzten zwei Jahre hergerichtet und auf zehn Jahre gepachtet. Jetzt stehen dort 16 Tipis, alle selbst genäht, die Stangen selbst aus dem Wald geholt und geschält.

Für den Küchenbereich brauchten wir einen Architekten, um die Auflagen des Landratsamtes zu erfüllten. Da alles nur auf ehrenamtlicher Basis geschah, mussten wir einen Verein gründen, da wir auf Spenden angewiesen sind um auch noch die vorgeschriebenen Sanitäranlagen im nächsten Jahr bauen zu können. Wir hoffen auf diesem gemeinnützigen Weg Förderer zu finden.

2007 und 2008 hatten wir wieder ca. 200 Kinder in unserem großen Sommerlager, dazu kommen noch einige Wochenenden in Kooperation mit dem KjR Forchheim und einige Schulklassen, die unser Lager nutzten.

Und so wird unsere Geschichte des Indianerlagers weitergehen.

Träume und Visionen sind dafür da, dass sie zur Wirklichkeit werden.

Walter Meyer, Big Elk, anno 2008.